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Dienstag, 31. März 2015

Zeit für mindestens 64 Pönitenten

Die Beichtstühle in den meisten Kirchen in Deutschland sind entweder längst abgebaut worden oder sie werden kaum frequentiert, weder non einem Beichtvater noch von einem Beichtkind. Nur selten werden Beichttermine angeboten.

Gestern konnte ich wieder einmal erleben, dass es auch anders geht.


 Nach der Abendmesse wurde für die polnische katholische Gemeinde die Beichte angeboten. Schon während der Hl. Messe kamen Gläubige und knieten oder stellten sich am einzigen noch vorhandenen Beichtstuhl an. Ihre Anzahl wuchs ständig. Alle Altersgruppen waren zugegen, also auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene mittleren Alters. Als die Abendmesse vorüber war, war der polnische Geistliche noch nicht im Beichtstuhl. Aber davor befanden sich 64! Pönitenten! Bis der letzte an die Reihe kommen konnte sind sicher mehr als  fünf oder zehn Minuten vergangen; auch mehr als eine Stunde. Wie ich hörte sei der polnische Priester sehr ordentlich und gründlich; und er würde sich Zeit lassen für jenes einzelne Beichtkind.

Das gibt es selbst an großen deutschen Wallfahrtsorten kaum noch.

Zum Kreuzestod Jesu - Kreuzweg, 11. Station

Jesus wird ans Kreuz genagelt.
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

G. Wahrscheinlichkeit der Beschädigung der Leber,
der Milz und des Pankreas von Christus, 1/3
 Wahrscheinlich konnte es infolge von zahlreichen Schlägen zur Beschädigung der Leber, der Milz oder des Pankreas kommen. Die durch Hängen erzwungene Position von Jesus am Kreuz verursachte Störungen der Hämostase seitens der Nieren-und Ausscheidungssystem, letztendlich mit Niereninsuffizienz, Azidose. Es erfolgte der Abfall der Kreatinin-Clearance mit dem Anstieg des Harnstoffs und der Kreatinin im Plasma16. Wegen der fortschreitenden Azidose sowie der starken Schmerzen kam es zu den Änderungen im zentralen und peripheren Nervensystem, zur Unterbrechung der afferenten Leitungsbahnen und des Reflexbogens. Es kam auch zu den Störungen bei der Synthetisierung von Neurotransmittern im Nervensystem. Die sich verstärkende Schmerzen und Leiden lösten depressive Störungen aus, die sich aus den Hirndurchblutungsstörungen er-gaben.
Man kann fragen, ob die moderne Medizin das Leiden von Christus hätte verringern oder lindern können. Dank der Entwicklung der Medizin und dem Fortschritt der Methoden der Bilddiagnostik wäre es heute leichter, die Beschwerden von Christus zu diagnostizieren. 

Wir wissen, dass die auf den Kopf von Jesus aufgesetzte Dornenkrone starke Schmerzen verursachte, was mit gut durchbluteter und empfindlicher Kopfhaut verbunden ist. Die fortschreitende Entwässerung des Organismus und der Blutverlust verursachten sich verstärkende Störungen der Hämostase. Schmerzen des Körpers und die seelische Angst, die die Widerstandsfähigkeit des Menschen übersteigen, verursachten das Reißen kleiner Blutgefäße auf der Haut und Blutergüsse in die inneren Organe. Dies führe zum Versagen mehrerer Organe und Schock. Die Nägel wurden durch den DestotRaum getrieben und verursachten nicht die Blutung, sondern starke Schmerzen. Wie Dr. Frederick Zugibe angibt, verursacht das Durchstechen dieser Stelle und der sich dort befindenden Nerven so intensive Schmerzen, dass sogar das Morphin sie nicht lindern könnte . Die Schmerzen in der Nähe der Handwurzel ist mit der dortigen starken Innervation verbunden; deshalb sind sie lähmend, brennend, stechend und verlagern sich zum Rückenmark. Dr. Stefan Cofta betont das Vorhandensein von Schmerzen und Schwindelgefühlen, Fieber des ununterbrochenes Durstes sowie Scham und Qual. Alle diese Elemente könnten den Verlust des Bewusstseins verursachen. Jede Zelle und jedes Element war von den Störungen der Hämostase betroffen.

(Aus: Ewa Kucharska, Der Kreuzestod Jesu unter medizinischen Gesichtspunkten
Theologisches 07/08 2014, 361-370

Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, Du hast um die sechste Stunde zur Erlösung der Welt den Kreuzespfahl bestiegen und Dein kostbares Blut zur Vergebung unserer Sünden vergossen:
Wir bitten Dich in Demut, laß uns nach unserem Hinscheiden in Freuden die Pforten des Paradieses durchschreiten. Amen.


Montag, 30. März 2015

Zum Kreuzestod Jesu - Kreuzweg, 10. Station

Jesus wird seiner Kleider beraubt.
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

F. Sechs Minuten nach dem Hängen
Sechs Minuten nach dem Hängen sinkt das Atemvolumen um 70% und der Blutdruck um 50%, was eine doppelte Beschleunigung des Herzschlags verursacht. Nach 12 Minuten kann man nur noch mit dem Zwerchfell atmen. Der Kohlenstoffdioxidgehalt im Blutplasma steigt und es entwickelt sich Azidose, was die Lähmung des Atmungszentrums in der Medulla oblongata und somit fortschreitende Atmungsstörungen verursacht. Wie war es mit dem Herzen Jesu? Platzte es? Warum flössen Blut und Wasser aus der Seite heraus? - wie Johannes der Evangelist schreibt. Bei einer Ruptur des linken Ventrikels wird der Herzbeutel mit Blut gefüllt. Darin befindet sich das Herz. Der Herzbeutel selbst besteht aus zwei Serösen, die mit seröser Flüssigkeit abgetrennt sind. Infolge der Azidose kann es zur Herztamponade wegen der Durchdringung des Blutes oder der Flüssigkeit in den Herzbeutel kommen. Dann können sich die Ventrikel während der Diastole nicht mit Blut füllen, es kommt zur Rechtsherzinsuffizienz15. Dies verursacht den kardiogenen Schock, also der Druckabfall, die Atmungsstörungen, fortschreitende Wasser- und Elektrolytstörungen.

(Aus: Ewa Kucharska, Der Kreuzestod Jesu unter medizinischen Gesichtspunkten
Theologisches 07/08 2014, 361-370

Blicke herab, Herr, auf diese Deine Familie, für die unser Herr Jesus Christus sich den Händen der Sünder überantwortet hat und für die er des Kreuzes Marter auf sich genommen. Amen.


Sonntag, 29. März 2015

Einzug in Jerusalem

Jesus reitet auf der Eselin in Jerusalem ein

Zum Kreuzestod Jesu - Kreuzweg, 9. Station

Jesus fällt das dritte Mal unter dem Kreuz.
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

E. Kreuzigung und Blutschweiß, 2/2
Beim Tod Christi kam es zu pathologischen Änderungen in vielen Systemen und Organen. Man kann sagen, dass praktisch alle Systeme und Organe davon betroffen waren, d.h.: Atmungssystem, kardiovaskuläres System, Nervensystem, Bewegungsapparat, Haut. Es kann festgestellt werden, dass der Tod von Christus mehrere Ursachen hatte. Wahrscheinlich handelte es sich hier um einen posttraumatischen, hämorragischen und hypovolämischen Schock, der durch einen übermäßigen Abfall des systolischen Blutdrucks verursacht wurde. Die Todesursache war auch Herz- und respiratorische Insuffizienz wegen schwerer Verletzungen des Brustkorbs mit gleichzeitiger schwerer Lungenentzündung mit Ergüssen in der Pleurahöhle, nachfolgender Erstickung infolge respiratorischer Insuffizienz im Zusammenhang mit der Kreuzigung sowie dem Herzinfarkt und der Arrhythmie. Das Massakrieren des Körpers von Christus mit dem erheblichen Blutverlust, den Schmerzen und dann dem Schock löste die Agonie aus. 

Starke seelische Erlebnisse, Leiden, Schlafmangel, Nahrungs- und Flüssigkeitsmangel beschleunigten den Tod. Die Überlebensdauer am Kreuz konnte nach Prof. Sienkiewicz zwischen 3-4 Stunden und 3 Tagen be¬tragen13. Das den Körper nach unten ziehende Gewicht bei den gestreckten Armen und gebogenen Knien erzwang die Stellung von Zwischenrippenmuskeln zum Einatmen und beeinträchtigte das passive Ausatmen. Ausatmen war nur mit Hilfe des Zwerchfells möglich, deshalb war das Atmen kurz, und - wie wir schon erwähnt haben - es entwickelten sich schnell Hyperkapnie (erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut) und respiratorische Azidose (erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt in der interzellulären Flüssigkeit)14. Um einatmen zu können, musste das Opfer die Arme heben und sich auf die Füße stützen, um Knie zu strecken. Dies würde stechende Schmerzen von Füßen und Handwurzeln mit einer bedeutenden Reizung und Beschädigung von Nerven und Muskeln verursachen. Störungen im Flüssigkeits¬ und Elektrolythaushalt sowie Muskelkrämpfe verstärkten sich und machten das Atmen unmöglich. Auch Wasser aus der Seite von Christus nach dem Lanzenstoß war Flüssigkeit aus der Pleura und dem Herzbeutel.

(Aus: Ewa Kucharska, Der Kreuzestod Jesu unter medizinischen Gesichtspunkten
Theologisches 07/08 2014, 361-370

Allmächtiger Gott, wir bitten Dich,
laß uns, die wir unter so vielen Widerwärtigkeiten unserer Schwachheit wegen erliegen, durch das Leiden Deines eingeborenen Sohnes wieder aufgerichtet werden. Amen.